BLUTHOCHDRUCK (HYPERTONIE) – VERSTEHEN, ERKENNEN, BEHANDELN UND SENKEN
Warum chronischer Blutdruck so gefährlich ist!
Wissen Sie, warum jeder Besuch bei Ihrem Hausarzt, jede Visite bei einem Krankenhausaufenthalt und natürlich auch die Untersuchung beim Kardiologen mit einer Blutdruckkontrolle beginnt?
Dies hat seinen berechtigten Grund: Ihr Blutdruck sagt sehr viel über Ihre aktuelle Gesundheit und Ihr Risiko für spätere Erkrankungen, insbesondere des Herz-Kreislaufsystems aus.
Was ist eigentlich der Blutdruck?
Der Blutdruck ist die Kraft, die das Blut auf die Arterienwände ausübt. Der Blutdruck wird in der Einheit „Millimeter Quecksilbersäule“ gemessen, abgekürzt mmHg.
Ein optimaler Blutdruckwert liegt unter 120/80 mmHg. Das bedeutet, dass jedes Mal, wenn sich das Herz zusammenzieht, Blut mit einer Kraft von 120 mmHg ausgestoßen wird. Wenn sich das Herz entspannt, um sich wieder aufzufüllen, sinkt diese Kraft auf 80 mmHg.
Wenn Ihr Blutdruck chronisch höher als 130/85 mmHg ist, bedeutet dies, dass der Widerstand größer ist und Ihr Herz stärker arbeiten muss, um das Blut durch Ihren Körper zu pumpen.
Der behandelnde Arzt wird/sollte Ihnen als erstes empfehlen, bestimmte Änderungen des Lebensstils zu versuchen, um dem entgegen zu wirken. Dies kann unter anderem das Abnehmen, regelmäßiges Trainieren bzw. zumindest viel Bewegung und das Reduzieren des Salzverbrauchs umfassen.
Wenn Sie Bluthochdruck haben, steigt Ihr Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis, dies sind die Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, exponentiell an. Dies ist unabhängig davon ob Sie Symptome haben oder nicht.
Durch eine aktive Blutdrucksenkung beugen Sie einem Schlaganfall und Herzerkrankungen vor.
Zudem verringert eine Senkung des Blutdrucks laut neueren Untersuchungen auch die Häufigkeit leichter kognitiver Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit dem Altern.
Was verursacht Bluthochdruck?
Die häufigste Form des Bluthochdrucks wird als primäre arterielle Hypertonie bezeichnet.
Es ist eine Krankheit an sich, die größtenteils durch fortschreitendes Alter und Genetik verursacht wird. Im Alter von 80 Jahren leiden etwa 90% der Erwachsenen an primärer Hypertonie aufgrund von Arteriosklerose.
Dies bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass kalk- und fetthaltige Ablagerungen an den Gefäßwänden, sogenannte Plaques, zu verengten Arterien führen.
Hypertonie kann auch durch eine andere organische Krankheit verursacht werden, dieser Bluthochdruck wird dann als sekundäre Hypertonie bezeichnet.
Dies kann z. B. eine Verengung der Aorta oder der Arterien sein, die zu den Nieren führen. Weitere Ursachen können Schilddrüsenerkrankungen und eine übermäßige Hormonproduktion sein.
Ein weiterer Aspekt sind, oft in der Betrachtung vernachlässigte, nächtliche Schlafaussetzer, die sogenannte Schlaf-Apnoe.
Dies ist auch ein Spezialgebiet, dem wir in unserem Cardio Health Centrum große Beachtung schenken.
Deshalb wird es auch in Kürze einen eigenen Blog-Beitrag dazu geben.
Wie Bluthochdruck schadet
Hoher Blutdruck kann auf Dauer dazu führen, dass der Herzmuskel sich verdickt und steifer wird und das Herz sich zwischen den Schlägen nicht richtig auffüllt. Dies führt zu einer besonderen Art der Herzschwäche (Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion).
Die erhöhte Belastung der Arterien führt auch dazu, dass sie schneller altern, wodurch sie reißen und einen hämorrhagischen Schlaganfall verursachen können oder sich atherosklerotische Plaques entwickeln, die das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls sowie eines Herzinfarkts erhöhen.
Eine weitere schwerwiegende Erkrankung kann eine Gehirnblutung sein.
Die meisten durch Bluthochdruck verursachten Gehirnblutungen sind spontan und treten in den kleinen Arterien tief im Gehirn auf.
Hypertonie scheint das Risiko eines stillen Schlaganfalls um bis zu 60% zu erhöhen.
Dies zeigt Ihnen auf, welch großen Einfluß ein schlechter Blutdruckwert auf Ihre Gesundheit haben kann.
Umso erfreulicher ist es, dass bei frühzeitiger Erkennung der Risiken und rechtzeitiger Behandlung, einhergehend mit kleinen Änderungen des Lebensstils, viele der folgenschwersten Erkrankungen verhindert werden können.
So senken Sie Ihr Risiko für Bluthochdruck
Sofern Ihr Blutdruck nicht übermäßig hoch ist, empfehlen die Richtlinien, zunächst mit nichtmedizinischen Methoden zu versuchen, diesen zu senken.
Positiven Einfluss nehmen Sie auf Ihren Blutdruck unter anderem durch:
- Eine salzärmere Ernährung
- Trinken Sie weniger Alkohol
- Eine ausgewogene und gesunde Ernährung
- Regelmäßige Bewegung und Sport
- Reduzieren/Kontrollieren Sie Ihr Gewicht
- Weniger oder kein Nikotinkonsum
Wenn diese Maßnahmen den Blutdruck nicht weit genug senken oder wenn Sie bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten oder ein hohes Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis besteht, sind Medikamente gegen Bluthochdruck erforderlich.
Es gibt viele Arten und Medikamente, den Blutdruck richtig einzustellen. Nach einer gewissenhaften Diagnostik und Anamnese zur Berücksichtigung ihrer persönlichen Risikofaktoren wird der Arzt Ihnen das passende Medikament oder eine Kombination aus mehreren verordnen.
Wichtig ist: Nehmen Sie das Thema ernst.
Hören Sie auf Ihr Herz – Achten Sie auf Ihren Blutdruck.